
Angst verstehen -
Da sich viele Fragen, meiner KundenInnen und LeserInnen auf Gefühle von Angst, Unsicherheit uä. beziehen, möchte ich Ihnen hier einige grundsätzliche Gedanken zu diesem wichtigen Thema anbieten. Ich weiß, es gibt Situationen, da beflügelt uns die Angst zu Höchstleistungen und kann durchaus unser Leben retten. Doch im Allgemeinen ist das wichtigste Charakteristikum der Angst: Sie blockiert! Sie blockiert sowohl unseren Energiefluss als auch unsere Möglichkeiten, uns zu entwickeln! Je standhafter wir uns weigern, darüber nachzudenken, desto gefährlicher wird sie, weil sie unser physiologisches wie seelisches Überleben bedroht.
Angst macht physisch krankt und seelisch „kaputt“.
Jeder Mensch kennt Angst. Sie hat Überlebenswert. Ein Leben ganz ohne Furcht wäre genauso gefährlich wie ein Leben ohne die Fähigkeit, Schmerz zu empfinden. Denn Furcht ist eine lebenswichtige Stressreaktion, die uns veranlassen soll, etwas zu unternehmen. So gesehen ist Furcht zunächst positiv. Negativ wird sie erst, wenn wir beginnen, uns vor Dingen, Tieren, Situationen oder Menschen zu fürchten, die uns nicht wirklich gefährden (können oder wollen). Jetzt reagieren wir physiologisch und psychologisch so, als ob wir uns tatsächlich in Gefahr befänden: Unser Blutdruck erhöht sich, Stresshormone überfluten unser System, autonome Vorgänge (z. B. Atmung, Verdauung) geraten ins Stocken etc.
Nun sind zum Thema Angst und Furcht ganze Bibliotheken vollgeschrieben worden; dieser Artikel will das Thema nur „anreißen“. Allerdings möchte ich Ihnen einige Denkansätze vorstellen, die Ihr gesamtes Leben verändern können, bzw. das Leben von Menschen (die Sie kennen), die unter Angst leiden, wenn Sie ihnen helfen wollen.
Drei Aspekte der Angst
Alle Angstsituationen haben drei Faktoren gemeinsam:
- Die Tendenz, sich der Angst durch Flucht zu entziehen, wächst proportional zur Stärke der Angst! Wohlgemerkt, wir sagen, die Tendenz, der Angst zu entfliehen, wächst, nicht aber unbedingt (auch) die Tendenz, dem Objekt der Angst zu entfliehen. Hierin liegt ein gewaltiger Unterschied, denn Angstsituationen werden häufig mit Kampfmaßnahmen beantwortet.
- Wenn Kampfmaßnahmen als Strategie eingesetzt werden, scheint der Betroffene ja nicht an Angst zu leiden, sondern an Zorn! Dieser wird sehr häufig als „gerechter Zorn“ oder als „berechtigter Ärger“ empfunden. Aber dadurch wird es besonders schwierig, die Angst hinter dem Zorn aufzuspüren.
- Angst ist immer Angst vor Verlust! Wenn wir sinnvoll über unsere Angst nachdenken wollen, müssen wir zuerst die einzelne Angst beziehungsweise Ängste identifizieren. Danach erst können die nachfolgenden Überlegungen greifen. Aber zuerst zu unserem Impuls, der Angst zu entfliehen.
Flucht vor der Angst
Sie erinnern sich, dass wir zwischen der Angst selbst und dem Objekt der Angst unterscheiden müssen. Hier drei Beispiele:
- Herr Schnapp fürchtet Ungewissheit. Er möchte alles zu jeder Zeit im Griff haben. Er will immer vorher ganz genau wissen, was auf ihn zukommen wird, damit er sich darauf einstellen kann. Und da sein Reptiliengehirn in Stresssituationen im Zweifelsfall auf Kampf umschaltet, verhält sich Herr K. unglaublich aggressiv gegenüber seinen Mitarbeitern: Wenn einer nur 2 Minuten zu spät zur Montagsbesprechung kommt, „gibt es ein Donnerwetter“. Hat jemand vergessen, ihm mitzuteilen, dass Kunde Schönbier heute Nachmittag anrufen wollte, wird der arme Mensch brutal „in die Pfanne gehauen“ (wörtliche Beschreibung eines Betroffenen). Herr Schnapp reagiert regelmäßig aggressiv, also mit Kampf, wobei er der Angst selbst entflieht, indem er nicht darüber nachzudenken wagt! Solange Herr Schnapp aber nicht begreift, dass das eigentliche Problem in seiner Furcht liegt, wird sich gar nichts bessern können! Er wird tagtäglich zahllose Stresssituationen erleben müssen; er wird seine Mitarbeiter demotivieren, und er wird ständig weiter leiden, solange er vor seiner Frucht flieht! Das Ende der Flucht hieße, für Herrn S., solange über all die vielen Situationen nachzudenken, bei denen er immer in die Luft geht, bis er den gemeinsamen Nenner identifizieren kann (nämlich seine Angst vor dem Unerwarteten).
- Frau Immerjung fürchtet das Alter. Wäre es möglich, dem Objekt der Angst zu entfliehen, dann würde sie vor der Angst davon laufen. Aber das geht ja nicht. Also flieht sie vor ihre Furcht, in dem sie sich standhaft weigert, über die Problematik nachzudenken. Sie gibt sich jugendlich und ihr Motto lautet: „Man ist so jung, wie man sich fühlt.“ Das Problem liegt natürlich nicht in der Tatsache, dass Frau Immerjung älter wird, sondern, dass Frau Immerjung das Alter fürchtet, während sie versucht, dieser Angst zu entkommen. So kann das Problem nicht gelöst werden. Je älter Frau I. zwangsläufig wird, umso verzweifelter wird sie werden. Die Angst wird sie immer mehr blockieren, und diese Blockaden werden gesundheitlich und/oder seelisch einen immer höheren Tribut fordern…
- Herr Selbstgerecht fürchtet seine eigenen latenten homosexuellen Tendenzen. Wenn er dem Objekt der Angst entfliehen wollte, bräuchte er lediglich das Milieu zu meiden; aber er tut genau das Gegenteil: er bekämpft diejenigen, die offiziell das tun, was ihm aufgrund seiner Ängste verboten ist. Ähnliches gilt für Begründer von Anti –Wellen (wie die Aktion saubere Leinwand und Ähnliches): Durch ihren „ach so notwendigen Kampf“ erreichen sie erstens, dass sie sich nach innen wie nach außen als „Sauber Männer/ -Frauen“ präsentieren können, denn sie stehen ja voller Selbstgerechtigkeit auf der richtigen Seite des Zauns, während sie sich zweitens „leider, leider“ ständig mit ihrem Objekt der Angst auseinandersetzen müssen. (So müssen Sie beispielsweise jede Woche einige schmutzige Filme ansehen, um zu entscheiden, ob andere Menschen diese Filme auch sehen dürfen.)
Halten wir fest: Wir müssen lernen, zwischen dem Objekt der Angst und der Angst an sich zu unterscheiden. Unabhängig davon, ob er dem Objekt der Angst mit Kampf oder Flucht begegnet, neigt der Mensch dazu, der Angst selbst entfliehen zu wollen. Da dies aber nicht geht, verschieben wir die Angst ins Unbewusste, wodurch das bewusste Denken nach kurzer Zeit, nichts (oder nichts mehr) von der Angst weiß. Wodurch man keine Möglichkeit hat, die Dinge durch intelligentes Denken anzugehen, wobei man gleichzeitig ständig leidet.
Also muss sich Herr Schnapp häufig ärgern, während Frau Immerjung es immer schwieriger finden wird, ihre pseudo Jugend aufrechtzuerhalten. Und der arme Herr Selbstgerecht muss natürlich immer weiter gegen diese „fiesen Schweine“ kämpfen…
Die Aufrechterhaltung des Leidens bedeutet jedoch, dass wir im Lauf der Zeit die Quittung erhalten: Stress, Krankheiten, ein geschwächtes Immunsystem, seelisches Leid etc. Komischerweise ist man eher bereit, über diese Sekundärmerkmale der Angst nachzudenken. So kann eine neue Diät oder ein in der Presse hochgejubelt es Medikament, dass die Stresssymptome verringern soll, durchaus das Interesse der Betroffenen erwecken.
Kampfstrategien gegen die Angst.
Wenn jemand vor dem Objekt der Angst (zum Beispiel vor großen Hunden) flieht, dann ist es relativ leicht, auf die der Flucht zugrunde liegenden Angst zu schließen. Schwieriger wird es, wenn der Betroffene Kampfstrategien wählt wie Herr Krokodil und Herr Selbstgerecht. Denn nun erlebt der Betroffene ja regelmäßig Gefühle, die (angeblich) mit Angst nichts zu tun haben, nämlich: Wut, Zorn, Ärger, Hass! Nach den vorangegangenen Gedanken dürfte Sie die folgende Aussage nicht verwundern: Hinter Ärger und Zorn liegt immer eine Angst! Ich bin überzeugt davon – wie wohl es natürlich Ihr gutes Recht ist, diese Behauptung abzulehnen. Aber vielleicht möchten Sie die folgenden vier Thesen doch einmal (zumindest theoretisch) nachvollziehen:
- Furcht hat Überlebenswert, weil sie uns veranlasst, einer potenziell gefährlichen Situation zu entfliehen (beziehungsweise zu meistern).
- Zorn und seine Verwandten (Wut, Ärger, Ablehnung, Neid, Hass) sind genau genommen Sekundärmerkmale der Furcht. Der Zorn liefert uns nämlich die Erklärung, die wir als angeblich rationale Wesen benötigen, wenn wir uns gegen etwas/jemanden wenden.
- Weil Wutgefühle in unserer aggressiven Gesellschaft sozial akzeptabel sind, während Furcht eher verboten ist (das gilt natürlich nicht nur für Männer!), fürchten wir zwar unsere Ängste, nicht aber unseren Zorn! Deshalb wächst die Bereitschaft zu Alkohol und Drogen gegen Depression (und nicht eingestandene Ängste!), während es noch sehr wenige Strategien gegen die zerstörerische Aggressivität gibt.
- Zwar fordern wir das Recht auf Frieden, aber Frieden muss immer beim Einzelnen beginnen. Wer voller Hass und Zorn steckt, mag zwar lauthals für den großen Frieden demonstrieren (vielleicht sogar mit Waffen!), aber solange der innere Frieden nicht zunimmt, ist der äußeren Frieden nur eine Pause zwischen Kriegen. Dies gilt besonders im Alltag! Nur wer es lernt, seine Ängste zu akzeptieren, kann sie auch besiegen. Und er wird als Nebeneffekt einen echten Beitrag zum Frieden leisten, während er gesünder wird und sich seelisch besser fühlt!
Angst vor Verlust
Angst ist – behaupte ich – immer (auch) eine Angst vor Verlust! Nehmen wir das Wort Verlust doch einmal wörtlich: Ver – stellt oft eine Verneinung dar (wie in ver- lieren, ver- lassen, ver- recken); also könnte man sagen: ein Verlust ist es, wenn wir Lust verlieren. So gesehen ergibt unsere Schlüsselaussage einen Sinn: Angst hat immer mit Lust- Verlust zu tun. Und Lust – Verlust geht automatisch mit Stress einher. Also stellt Angst vor Verlust zunächst einmal den Versuch dar, Unlust zu vermeiden. Dieser Mechanismus hat Überlebenswirkung. Somit ist Angst vor Verlust zunächst sinnvoll; aber weit sinnvoll wäre es, von der negativen Stressstrategie des Verlustvermeidens auf eine positive Eu-Stressstrategie des Lust-Gewinns umzuschalten. Statt weniger Unlust lautet das Ziel dann: mehr Lust, in anderen Worten: mehr Lebensfreude, höhere Vitalität, besseres Wohlbefinden und so weiter… Das ist der Gewinn, wenn wir begreifen, welche Aspekte den Verlust darstellen, von dem unsere jeweilige Angst uns schützen soll.
Erinnern wir uns noch einmal an unsere drei Fallbeispiele:
Herr Schnapp fürchtet Unsicherheiten. Herr Schnapp fühlt sich wohl, wenn er alles im Griff hat. Er erleidet Stress, wenn unverhofftes, unvermutetes, unerwartetes auftaucht. Dann verliert er seine Sicherheit, sein inneres Gleichgewicht. Also leidet er unter der Angst vor Verlust seiner inneren Sicherheit! Umso gefährdeter er sich fühlt, umso aggressiver reagiert er dann, der Arme.
Frau Immerjung fürchtet das Alter. Sie fürchtet den Verlust all dessen, was Jugend für sie symbolisiert. Sei dies nun die Bewunderung der flirtenden Männer, die neidvollen Blicke anderer Frauen, die Ausdauer der Jugend oder was immer. Je stärker die Drohung, dass Sie diese Pluspunkte verliert, umso bedrohlicher wirkt die Gefahr.
Herr Selbstgerecht fürchtet seine eigenen latenten homosexuellen Tendenzen. Diese bedrohen sein Selbstbild als „ganzer Mann“ oder als „anständiger Kerl“, je nachdem, wie er in Kindheit und Jugend programmiert wurde. Er will um jeden Preis an diesem Bild festhalten. Und er zahlt einen hohen Preis! Den Großteil seines Lebens opfert er diesem Kampf. Er glaubt, gegen andere zu kämpfen, aber in Wirklichkeit bekämpft er das (laut Programm) „Böse“ in sich selbst.
Merke: Wenn wir Teile unseres selbst verleugnen, dann beginnen wir alle Menschen zu hassen, in denen wir diese Dinge entdecken, die uns an jene verschollenen Teile aus unseren verleugneten Tiefen erinnern. Hier zu sagt der Psychiater Arno Gruen: „Wir denken nur, wir hassen etwas da draußen. Dieser Hass mag – wenn er wirklich sehr stark ist – so aussehen, als ob wir berechtigt wären, diese und jene Menschen als Feinde anzusehen, als ob wir diese und jene erobern müssten. Aber im Grunde ist der Versuch, andere zu beherrschen… Ein Fehlversuch. Weil man sich selber nicht erobern kann…“
Und genau deshalb möchte ich Ihnen eine sanfte Strategie gegen diese Angst-, Hass- und Zorn Gefühle vorschlagen:
Die Angst besiegen…
Es gibt nämlich einen Weg, wie wir unsere Ängste buchstäblich auflösen können. Dieser sanfte Weg ist optimal, weil Kampf gegen etwas Strategien immer mit innerem oder äußeren Druck ein hergehen und weil Druck automatisch gegen Druck erzeugt. Wenn wir die Angst aber auflösen, dann zieht sie sich genauso sanft zurück, wie das Wasser einer Pfütze in Sonne verdampft. Hier vertreibt die Sonne die Angst. Mit anderen Worten: Gibt man auf, was man zu verlieren fürchtet, verschwindet die Furcht automatisch. Diesen Ansatz finden wir bei allen alten Meistern, seit Jahrtausenden – von Tibet über die Stoiker der Antike bist heute. Allerdings wurde dieser Ansatz bisher missverstanden. Wenn wir nämlich glauben, die Forderung lautet: wenn du frei von allem begehren bist, wird nichts und niemand dich verletzen können – dann scheint die Idee theoretisch gut, aber nicht praktikabel. Die Idee, alle Begierden abzuschaffen, hat einen weiteren Haken, denn dann müssten wir ja gleichzeitig auf alle Freuden verzichten. Richtig.
Deshalb sollten wir die Idee auf einzelne Ängste bezogen aufgreifen; genauer ausgedrückt: auf die Ziele unserer Angst! Dieser Ansatz ist realistisch, wie man gleich sehen wird. Es folgen drei typische Ängste als Fallbeispiel für diese neue Art, unsere Ängste einzeln aufzugreifen und durchzudenken. Dann erkennen wir, wie einfach, aber brillant die Idee ist.
Angst Nummer eins:
Verlust von materiellen Gütern
Habe ich Angst, dass man mir meine (Luxus) Güter rauben könnte, dann muss ich immer wieder leiden: im Urlaub frage ich mich, ob jemand gerade in mein Haus einbricht und meine neue super Fernseheanlage raubt; während der Familienfeier im Restaurant muss ich mir (leider, leider!) Sorgen machen, ob jemand gerade meinen Wagen aufknackt und so weiter.
Antithese: Verzicht auf materiellen Luxus beziehungsweise die Auseinandersetzung mit diesem Gedanken. Wenn ich akzeptiere, dass ich im Zweifelsfall meinen Reichtum in meiner Seele trage und nicht in einem Koffer, dann kann ich mich einerseits an materiellen Dingen (die ich derzeit noch besitze) erfreuen, andererseits könnte ich es auch verwenden, wenn ich diese Güter durch Diebstahl, Feuer, Krieg etc. verlieren würde.
Merke: Wir wollen die Angst vor Verlust besiegen; nicht die Materie! Wenn meine höchsten Werte immaterielle Art sind, dann werde ich Materie zwar benutzen, aber meine innere Sicherheit und meine innere Ruhe hängen nicht (mehr) davon ab!
Zwei Praxistipps hierzu:
- beschäftigen Sie sich pro Woche mindestens eine halbe Stunde lang mit wichtigen Aspekten für die Seele: Seien dies nun Erfolgsgedanken oder Spaziergänge, Meditation oder die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Denkansätzen: Lernen Sie Ihren immateriellen Reichtum kennen, schätzen und bauen Sie diesen auf und aus. Im selben Maß, wie solche Aspekte für sie wichtiger werden, nimmt die Angst vor materiellen Verlusten automatisch ab.
- seien Sie dankbar für das, was sie (derzeit) besitzen – materiell wie immateriell. Denn die meisten von uns besitzen weit mehr, als wir normalerweise benötigen. Deshalb wissen wir diese Dinge gar nicht mehr richtig zu schätzen ! Sagen Sie sich: lieber heute bewusst etwas schätzen und es morgen verlieren, was jahrelang besitzen und nie geschätzt haben! Denn das traurige ist doch, dass viele Leute bestimmte Dinge oder Aspekte ihres Lebens erst dann zu schätzen beginnen, wenn sie sie verloren haben!
Angst Nummer zwei: Gesichtsverlust
Fürchte ich einen Gesichtsverlust, dann können aber Tausende von Situationen mich in Furcht und Schrecken versetzen. Ich habe Angst vor Fehlern, vor kritischen Blicken anderer, vor dem Urteil meiner mit Menschen und so weiter.
Antithese: wie lernt, mit sich selbst im Reinen zu sein, wird unabhängig(er) vom Urteil (und Fehlurteil) anderer!
Merke: Wer ein Selbstwertgefühl durch Auseinandersetzung mit sich (inklusive Schwächen, Ängsten) erarbeitet hat, wird frei. Diese Freiheit bedeutet nicht nur Verlust der ständigen (oft unbewussten) Angst vor dem Urteil anderer; es ist auch eine Freiheit, seine Energien kreativ alt zu setzen! Diese Freiheit bedeutet zweierlei: erstens werden wir uns selbst gegenüber toleranter, zweitens verbessern sich unsere Chance, andere Menschen (vor allem solche, die andere aussehen, denken, glauben oder handeln als wir) zu akzeptieren!
Der Praxistipp hierzu: Schreiben Sie so bald wie möglich ihre eigene Totenrede. (Was möchten Sie, dass man heute über sie sagen könnte, wenn heute ihr Begräbnis wäre?) Nehmen Sie sich dafür einen halben Tag Zeit. Gewöhnen Sie sich an, diesen Text so lange einmal pro Monat zu lesen, bis Sie merken, dass Teile der Rede umgeschrieben gehören, da Sie sich weiter entwickelt haben.
Diese Übung kann enorm viel bewirken:
- Sie lernen, mit der Idee des Todes zu leben (ohne dabei Immobilie zu werden).
- sie registrieren ganz bewusst, was wirklich wichtig ist für sie, d. h., sie lernen, die wirklichen Prioritäten ihres Lebens zu definieren.
- Sie nehmen graduelle Veränderungen bewusst wahr, sodass sie bei positiven Änderungen die neuen Tendenzen gleich verstärken, wären Sie andernfalls sofort gezielt gegensteuern können.
Zum Abschluss: die Welt ist voller Möglichkeiten für Menschen, die ihr Potenzial wirklich ausschöpfen wollen. Und die Möglichkeiten, sich zu entwickeln und (intellektuell wie seelisch) zu wachsen, erhöhen sich proportional zu unserer Fähigkeit, Angst freier zu werden!