
Standort: südliches Klima oder Gewächshaus, volle Sonne
Wirkungsweise: blutdrucksenkend, stoffwechselregulierend
Die Energieblüte #
Hauptthema: Mangel an Energie
Für jene, die körperlich und/oder seelisch sehr erschöpft sind.
Wirkungsrichtung der Olive-Essenz
Olive ist das Mittel gegen Erschöpfung. Es wirkt allgemein stärkend und kann die normale psychische und physische Leistungsfähigkeit wiederherstellen. Es hat sich bei Schwächezuständen jeder Art, vor allem von seiten des Herzens, bewährt.
Die Anlage besteht in einer gewissen Schwächlichkeit und grundsätzlich geringen Belastbarkeit.
Einsatzgebiet: #
- allgemeiner Schwäche und verringerter Leistungsfähigkeit
- Ausgelaugt
- morgendliche Munterkeit nimmt im Verlauf des Tages ab
- keine Lust zum Spielen (Aus Müdigkeit)
- im Laufe des Tages zunehmend erschöpft
- Gesichtsfarbe ist blass
- zu nichts richtig Lust, kann sich nicht aufraffen
- fehlt an Ausdauer und Motivation
- zu nichts richtig Lust, kann sich nicht aufraffen
- fehlt an Ausdauer und Motivation
- Schlüsselbegriffe: Mangel an Energie
- schwach
- kaum belastbar
- immer etwas müde
- durchs Leben schleppen
- ständig mehr oder weniger erschöpft
- brauchen oft viel Schlaf
- Konstitution ist schwach
- ganze Organismus ist kraftlos
- jeden Moment zusammenbrechen drohen
- täglichen Aufgaben machen keine Freude
- fühlen sich durch auf sie übertragene Aufgaben überanstrengt, ausgelaut, erschöpft und ausgepumpt
- keine Lust irgendetwas zu unternehmen weil kraftlos
- Entstehung: große Sorgen, Kummer, schwere Krankheit, Belastung,
- langen Kampf
- hinter sich haben
- durch diese Umstände erschöpft oder ausgebrannt
Körperlich #
- Alterungsprozess
- Borreliose nach Zeckenbiss
- Erhöhter Cholesterinwert
- Geschädigte Niere und Leber
- Halsschmerzen
- Leichtes Abführmittel
- Muskeln
- Regt den Gallenfluss an
- Schleimhaut
- Veneninfarkt
- Verdünnt Blut
- Anämie
- Herzinsuffizienz
Die Olive-Persönlichkeit neigt von haus aus zu einer gewissen Schwäche und ist im allgemeinen wenig belastbar.
Kraftformel: ich bin in Ruhe – Ich bin gestärkt – Ich erhole mich
Bei harmonischer Entwicklung #
entsteht daraus ein Mensch, der klug mit seinen Kräften umgeht und sich vor allem hütet, was ihn überfordern würde. Weil er seine geringen Reserven kennt, organisiert er sein Leben so. daß er nie überlastet wird. Zum Beispiel wählt er einen leichten Beruf, unternimmt keine strapaziösen Reisen oder hält regelmäßig Mittagsruhe. Er gleicht jenen empfindlichen Pflanzen, die nur unter sehr günstigen Bedingungen gedeihen können, dann aber eine eigene, stille Schönheit entwickeln.
Der Olive-Zustand entspricht auch einem natürlichen, biologischen Phänomen: der von Müdigkeit begleiteten, parasympathischen Erschlaffungs- und Erholungsphase, die nicht krankhaft, sondern die Voraussetzung für Entgiftung und Regeneration ist.
Unter ungünstigen Umständen #
manifestiert sich die latente Schwäche des Olive-Menschen in einer Müdigkeit, die ihn nie ganz verlässt und ihn in vielfacher Hinsicht einschränkt. Er schleppt sich mühsam durchs Leben, fühlt sich ständig mehr oder weniger erschöpft und benötigt unnormal viel Schlaf. Als medizinische Ursache kann dabei eine Herzschwäche, eine Anämie oder ein Mangel an Vitaminen und Spurenelementen bestehen. Wenn sich dieser Zustand —— meist infolge einer langen Krankheit oder schweren Belastung — extrem steigert, entsteht das Olive-Syndrom, in das grundsätzlich jeder Mensch geraten kann: man ist — oft nicht nur körperlich, sondern auch seelisch — völlig am Ende, kann sich zu nichts mehr aufraffen und empfindet das Leben als peinvolle Last. Dies bedeutet zugleich, daß die gesundheitsfördernde parasympathische Phase zum krankhaften Dauerzustand entartet ist, in dem der Organismus nur noch auf einem reduzierten Niveau vegetieren, nicht aber zur vollen Kraft und Gesundheit zurück finden kann.
Psychologisch—therapeutische Anmerkungen #
Das Olive-Syndrom ist das Ergebnis einer (meist chronischen) Überforderung. Bei schwacher Konstitution (Olive-Anlage) genügen dazu bereits geringere Belastungen, wogegen normalerweise schwerwiegende Umstände eintreten müssen, um den geschilderten Zustand hervorzurufen. Ein gesunder Organismus wird mit dem täglichen Stress problemlos fertig. Er mobilisiert seine Reserven und geht in eine allgemeine Anspannung, um möglichst schnell und effektiv reagieren zu können.
In dieser (dem Sympathikus zugeordneten) »Kampf«-Phase sind die Entgiftungs- und Aufbaufunktionen reduziert. Sie kommen erst wieder richtig in Gang, wenn das Problem gelöst und das Ziel erreicht ist, wozu der Organismus auf (dem Parasympathikus entsprechende) Entspannung umschaltet. Jeder kennt die Erschlaffung oder Müdigkeit, die einsetzt, sobald der
Stress vorüber ist. War dieser sehr stark (zum Beispiel durch langdauernde Überlastungen oder schwere Krankheiten), fällt auch die Entspannungsphase stark aus oder geht sogar in den Olive-Zustand über.
Diese Gefahr besteht besonders, wenn die mobilisierbaren Reserven klein sind, das heißt bei Menschen, deren Leistungsfähigkeit oder Lebenskraft durch eine geschädigte Erbmasse, Krankheiten oder ungünstige Lebensbedingungen, vor allem aber unglückliche familiäre Verhältnisse, reduziert ist.
Eine wesentliche Rolle spielt hierbei auch der Generationskonflikt, in dem die Eltern die ihnen in den Kindern heranwachsende Konkurrenz zu unterdrücken versuchen: die Mutter bei der Tochter, der Vater beim Sohn. Die gleichgeschlechtlichen Kinder sind ja -— biologisch gesehen — die »Feinde« ihrer Eltern und machen ihnen, je stärker sie werden, nicht nur den Lebensraum, sondern auch den Partner streitig, was sich in der bekannten Eifersucht des Sohnes auf den Vater und der Tochter auf die Mutter zeigt.
Normalerweise entwickeln die Heranwachsenden in diesem instinktgesteuerten Kampf die Kraft für eine eigenständige, unabhängige Existenz; sie machen sich selbständig oder verdrängen die Eltern aus deren eigenem Revier. Gelingt ihnen dies nicht, so bleiben sie immer irgendwie unerwachsen und sind von ihren Eltern abhängig. Das macht sich unter anderem in einer gestörten Sexualität, in einer schlaffen Körperhaltung, in Ängstlichkeit, körperlicher und psychischer Unentwickeltheit oder allgemeiner Schwächlichkeit bemerkbar.
Auf dieser Basis entsteht oft die Olive—Konstitution (übrigens auch die Centaury- und die Larch-Konstitution) mit ihrer dauernden unterschwelligen oder auch manifesten Schwäche. Manchmal entwickelt sich zwar ein solcher Olive-Mensch, wenn er in die Fremde verschlagen wird oder seine Eltern sterben, später noch zur kraftvollen, lebenstüchtigen Persönlichkeit, meistens aber bleibt er sein Leben lang unbewußt im Schatten seiner übermächtigen Eltern oder Bezugspersonen.
Nur eine sehr grundlegende, an die Wurzeln seines Selbstverständnisses gehende Psychotherapie könnte ihn befreien und den unterbrochenen Prozess des Stark- und Erwachsenwerdens wieder in Gang setzen.
Wer den Olive-Zustand aus eigener Erfahrung kennt, sollte, wenn er ihn nicht überwinden kann, zumindest eine besondere Achtsamkeit bezüglich dessen, was er sich zumutet, entwickeln. Schon erste Zeichen von Erschöpfung sollten als Warnung genommen werden. Wenn Olive-Menschen mit ihrer Schwäche umsichtig umgehen, überleben sie meistens sogar ihre stärkeren Konkurrenten im Lebenskampf.
Die Olive-Schwäche ist (neben körperlichen Krankheiten) oft auch die Folge einer psychischen Überforderung durch Sorgen, Ängste oder negative Erwartungen, durch belastende, unbefriedigende Lebensumstände oder ständigen Verzicht auf wichtige Bedürfnisse. Daher benötigt der typische Olive- Mensch fast immer eine grundsätzliche Lebenssanierung, die Dauerbelastungen beseitigen und die Selbstunterdrückung beenden müßte.
Bei akuten Schwäche-Zuständen sollte man daran denken, dass sie biologisch sinnvoll sein und die auf einen Stress folgende Erholungsphase darstellen können: Der Organismus verschafft sich die für Regeneration und Entgiftung erforderliche Ruhe, indem er den betreffenden Menschen >>aus dem Verkehr zieht«. Es ist daher ein Fehler, nach schweren Krankheiten oder außergewöhnlichen psychischen Belastungen sofort eine Wiederherstellung der Kräfte erzwingen zu wollen; aufputschende Therapien behindern dann den Körper in der lebenswichtigen Regeneration, so daß er sich nie richtig erholen kann. Am besten überläßt man sich — lebensbedrohliche Zustände natürlich ausgenommen — dem Rhythmus der Natur, die den Organismus erst dann wieder aktiv werden läßt, wenn die Genesung abgeschlossen ist. Die Tiere zeigen, wie man sich richtig verhält: wenn sie krank sind, verkriechen sie sich und warten, bis sie wieder gesund sind.