
Echtes Eisenkraut
Standort: sonnige, geschützte Lagen mit mäßig nährstoffreichen und schwach sauren, sandigen Lehm- und Ton-Böden, volle Sonne
Wirkungsweise: antirheumatisch, blutverbessernd, fiebersenkend, harntreibend, leberreinigend steinlösend, wundheilend
Die Begeisterungsblüte #
Typisches Verhalten #
- Aufdringlichkeit
- Bevormundung
- blindem Glauben
- Dogmatismus
- dominant bzw. üben Druck aus
- anstrengend
- bedrohlich für schwache Persönlichkeiten
- Einseitigkeit
- extrovertiert
- Fanatismus
- fixen Ideen
- gereizt wenn die Dinge nicht so voran kommen
- Hektik
- Impulsivität
- Indiskretion
- innere Spannungen
- intolerantem Idealismus
- Intoleranz, weil sie sich ihrer Sache so sicher sind
- Maßlosigkeit
- menschenfreundlich
- missionarischen Tendenzen
- möchten andere bevormunden
- Nervosität
- Ratschläge nicht angenommen werden → beleidigt
- reden gerne über ihre Ideen und Vorstellungen
- Revolutionäre → setzen sich für die gute Sache mit viel Enthusisamus und Mut ein und bereit für ihre Ideale durchs Feuer zu gehen und viele Opfer zu bringen
- ruhen nicht ehe, bis Mitmenschen davon überzeugt sind
- sind von ihren Zielen und Ideen so begeistert, dass sie anderen daran teilhaben lassen ohne zu berücksichtigen ob die das überhaupt wollen
- starren Prinzipien und Überzeugungen
- Spannung
- Stress
- Übermäßiger Enthusiasmus
- Übertreibung
- übertriebenem Fanatismus
- Überzeugungen mit missionarischem Eifer aufdrängen
- Ungerechtigkeit treibt sie zur Weißglut
- Vorurteilen
- Weltverbesserei
- willensstark
- zielgerichtet
- zwingen sich zum weitermachen auch wenn körperliche Kraft erschöpft
Körperliches #
- Augenschwäche
- Blutarmut
- Erkältungsmittel
- fördert Harnfluss
- Gallenfluss
- Gelbsucht
- Gicht
- Husten
- Krämpfe
- Migräne
- Nervenschmerzen
- neuroprotektive
- Reinigung von Leber, Milz und Niere
- Rheuma
- schlaffördernd
- Schlechter Atem
- Steigert das Einfühlungsvermögen und macht sensibler
- Steigert die Lust aufs Lernen
- Verstopfung
- wehenauslösend
- Zahnschmerzen
- Zersetzung von Steinen und Gries
Kraftformel: Ich lass los Ich gebe Raum Ich erkenne das Maß
Im harmonischer Entwicklung #
entsteht daraus ein begeisterungsfähiger, einsatzfreudiger Idealist, der sein Können und Wissen anderen gerne zur Verfügung stellt. Er hat einen Blick dafür, was seine Mitmenschen brauchen, und ist stets bereit, zu helfen. Seine menschenfreundliche, uneigennützige‘ Lebenshaltung verbindet sich mit Unternehmungslust mit Willensstärke, so daß er außergewöhnliche Leistungen im Wohle anderer zu vollbringen pflegt. Weil er wünscht, daß es ihnen gut geht, käme es ihm nie in den Sinn, ihnen seine persönliche Meinung aufzudrängen‚ sie gewaltsam zu seinen eigenen Vorstellungen zu bekehren oder sie geistig zu unterjochen. So setzt er auf lebendige und gelungene Weise die Missions—Idee in die Tat um: sich berufen und gesandt zu fühlen, die Bedürftigen am eigenen Reichtum teilhaben zu lassen und ihnen das zu bringen, was sie für Leib und Seele benötigen, sich zugleich aber davor zu hüten, ihnen etwas aufzuzwingen, was ihnen schadet.
Unter ungünstigen Umständen #
kann der Idealismus zu Intoleranz, die Hilfsbereitschaft zur Aufdringlichkeit und die natürliche Überlegenheit zur Herrschsucht entarten und den Vervain-Menschen zum unduldsamen Weltverbesserer oder fanatischen Missionar machen. Von Natur aus auf Erfolg eingestellt und von einem gewissen Sendungsbewußtsein getrieben, kann ihm die Sensibilität für die Eigenarten anderer Menschen verlorengehen, so daß er es nicht lassen kann, ungebeten in ihr Leben einzugreifen oder ihnen das, was er selbst gut findet, aufzudrängen. Gerade weil er es »doch so gut meint«‚ handelt er falsch und wird dann zu Recht als aufdringlich, in- tolerant oder fanatisch empfunden. Selbst wenn er körperlich nicht robust ist, mobilisiert er oft unter dem Zwang einer Idee oder Mission ungewöhnliche Kräfte. »Rastlos und nicht kaputtzukriegen«, sagen die Leute dann von ihm. Er besitzt eine bewundernswürdige Hingabe- und Konzentrationsfähigkeit, die sich allerdings nur auf das jeweilige Ziel bezieht. Dem allgemeinen Leben in seiner Vielfalt, Wandelbarkeit und Widersprüchlichkeit steht er dagegen eher hilflos gegenüber und tut sich schwer damit, sein Engagement danach auszurichten, ob seine Ideen und Absichten tatsächlich realisierbar und sinnvoll sind. Vor allem moralisch hochstehende Werte können sein Denken und Handeln weitgehend in ihren Bann ziehen. Unter Verlust des rechten Augenmaßes verfolgt er dann wie besessen ein selbstgesetztes Ziel oder versucht mit missionarischem Eifer durchzusetzen, was er selbst für gut hält. Dabei entsteht ein Ungleichgewicht sowohl in seinem Inneren: es gibt ja auch für ihn noch mehr als nur dieses eine Ziel oder diese Idee, als auch in seinem äußeren Leben: die Realität hat ihre eigenen Gesetze, und auch die Menschen wehren sich gegen aufge«Hauptes »Glück«. So richtet sich schließlich das Übermaß an eingesetzter Kraft gegen ihn selbst und macht ihn hektisch und verspannt, schlaflos, nervös oder gestreßt, ohne daß er wohl merkt, wie übertrieben oder fanatisch, aufdringlich oder penetrant er geworden ist.
Wirkungsrichtung der Vervain-Essenz
Vevnain ist das Mittel gegen streßerzeugenden Übereifer und missionarische Aufdringlichkeit. Es hilft, die Einstellung anderer Menschen zu respektieren und sie auf ihre eigene Weise leben zu lassen. Es erweitert den Horizont und vertritt die Erkenntnis, daß man selbst auch die Wahrheit nicht mit Löffeln gegessen« hat. Zugleich verhindert es, daß Einmischen und Tatendrang sich selbständig machen und Streß erzeugen. Daher wirkt es in entsprechenden Fällen auch gegen
um nervöse Spannungen, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck oder Verklumpungen und kann bei chronischer Überforderung oder ununterbrochnem Sympathikustonus die heilende Entspannungsphase- einzuleiten helfen.
Psychologisch-therapeutische Anmerkungen #
Das Problem des Vervain-Menschen besteht darin, daß gerade von- größte Tugend, nämlich die idealistische Hilfsbereitschaft, ihm maßlos und oberflächlich geworden ist. Hierfür ist einerseits unsere weitgehend sinnentleerte Kultur verantwortlich, du‘ den Menschen nicht dazu erzieht, sich selbst zu finden und Wahrheitssinn zu entwickeln (Wahrheit nicht im moralischen Sinne, sondern als das, was wirklich ist), und andererseits er selbst, da es ihm nicht gelingt, seine große Energie und Lebensfreude sinnvoll und effektiv einzusetzen. Jedenfalls wird er sich über die Bedeutung von Ideal und Hilfe klarer werden.
»Ideale« sind im Grunde Kunstprodukte einer unzufriedenen Psyche. Wenn uns die Realität unseres Leben nicht das gibt, was wir wünschen, ersetzen wir sie oft durch eine ausgedachte bessere — durch ein phantastisches Bild, in das wir ganz einseitig nur jene Aspekte einzeichnen, die uns angenehm oder gut erscheinen. Alles vermeintlich Schlechte oder Unerfreuliche wird dabei ausgeblendet.
Wenn wir dieses aus wahren und unwahren Elementen bestehende Bild als das nehmen, was es ist: Theorie und Denkmodell‚ so bereichert es uns seelisch, gibt dem Leben Farbe und jenen Tendenzen Nahrung, die uns auf den eigenen Weg leiten. Dagegen führt es uns, wenn wir ihm unkritisch folgen, in die Irre, weil ja nur ein Teil daran stimmt. Wir werden dabei in der Tiefe unseres Wesens nur noch unzufriedener und geraten in einen noch tieferen Konflikt mit dem »un – idealen« Leben, das wir – trotz allen Idealvorstellungen — nun einmal führen müssen.
Während Ideale, die wir nur auf uns selbst beziehen, noch eine gewisse Elastizität besitzen und von unserer Psyche ganz instinktiv bis zu einem gewissen Grade der Realität angepaßt werden, fehlt jenen Idealen, die wir nach außen, auf die Welt und vor allem auf andere Menschen projizieren, dieses regulierende Element. Sie sind wesentlich theoretischer, weil sie hauptsächlich dem Verstand entspringen, und machen uns daher oft hart und intolerant. Vor allem in der Erziehung, wo sie zu Dogmen, oder in der Politik, wo sie zur Ideologie werden, können sie unheilvoll wirken.
Auch der extrovertierte Idealismus des Vervain- Menschen hat diese Komponente, so daß dieser in die Rolle des zwar von gutem Willen beseelten, dennoch für das »Opfer« schädlich wirkenden Missionars verfällt. Von sich auf den Rest der Welt schließend, meint er, was für ihn richtig ist, gelte auch für andere, und versäumt es, den Wert und die Berechtigung seines Handelns statt an seinem eigenen Vergnügen primär am Wohlergehen seines Objektes zu überprüfen.
Er überschätzt die Bedeutung seiner Überzeugungen, Ideale und Ziele, weil er sie an die Stelle der Lebensrealität setzt; er mißachtet die Eigenart und berechtigte Andersartigkeit anderer Menschen, weil er zu sehr von sich auf andere schließt; er übertreibt seinen Krafteinsatz, weil seine Ideen und Wünsche ihm den klaren Überblick nehmen. Aus dieser eingeschränkten Sichtweise ergibt sich seine Intoleranz.
Dazu kommt noch, daß er meint, Hilfe bestehe darin, anderen Menschen ihre Probleme abzunehmen. Wie bei seinem Idealismus geht er davon aus, daß etwas, was er selbst gerne hätte, auch für andere wünschenswert sein müsse. Seine große Einsatzfreude und sein begeisterter Tatendrang verlangen danach, ausgelebt zu werden und treiben ihn dazu, jedem seine guten Ratschläge und seine Hilfe aufzudrängen. Es kommt ihm gar nicht in den Sinn, daß jemand etwas anderes sucht und braucht, und er ignoriert, daß vorschnelle, wohlfeile Hilfe — trotz ihrer vordergründigen Annehmlichkeit — schädlich wirkt, weil sie den »Hilflosen« um die Chance betrügen, sich aus eigener Kraft zu helfen und damit stärker zu werden.
Dazu schädigt er sich auch noch selbst, da er, von Kraft und Begeisterung hingerissen, die vielfältigen inneren und äußeren Signale mißachtet, die ihm sein getriebener und überforderter
Körper in Form von Streß-Symptomen gibt. Es kommt daher für ihn darauf an, Gelassenheit und Abstand — vor allem von sich selbst — zu gewinnen und bewußt seine positiven Seiten:
die große, selbstlose Einsatzfreude, die edle Motivation, die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sinnvoll, maßvoll und nutzbringend auszuleben.