
Wuchshöhe: 50 bis 190cm
Standort: humusreich, schattig, mäßig sauer, Lehm- und Tonböden
Die Berufungsblüte #
Hauptthema: Unsicherheit was Lebensaufgabe und Ziele betrifft
Wer gerne etwas Sinnvolles tun möchte aber keine Ahnung hat was er genau machen möchte.
Der Wild Oat Charakter
- offen und Unternehmungslustig
- starken Sinn-Bedürfnis.
Bei harmonischer Entwicklung #
entsteht daraus ein Mensch, der es versteht, seinem Leben eine Bedeutung oder einen Sinn zu geben. Er vergeudet seine Kraft und Zeit nicht mit Nebensächlichkeiten, sondern folgt stets zielstrebig seiner inneren Stimme, die ihm in Form von Gefühlen, Eingebungen und Erkenntnissen mitteilt, was für ihn richtig ist. Das können materielle oder geistige, oberflächliche oder tiefgründige Dinge sein, immer aber entsprechen sie seiner persönlichen, anspruchsvollen Veranlagung und sind ihm wie auf den Leib geschnitten. Aus dieser vollkommenen Übereinstimmung zwischen seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen einerseits und den tatsächlichen Lebensumständen andererseits ergibt sich eine große Zufriedenheit, die ihn auch in seinem äußerlichen Leben erfolgreich werden läßt. Der harmonisch entwickelte Wild Oat – Mensch weiß stets, was er will, geht mit sicherem Instinkt und ohne Zögern auf das zu, was ihm wichtig ist, und tut das, was ihm Freude macht. Er ist ein Erfolgsmensch und wahrer Lebenskünstler – allerdings nicht, weil er mit rücksichtslosem Ehrgeiz vorgeht oder einfach alles, wie es will, laufen läßt, sondern weil er sein Leben mit Hingabe, Konzentration und sicherem Gespür gestaltet. Dabei hat er oft eine Neigung zur Philosophie, Religion oder Kunst, zumindest aber ein natürliches Gespür für die eigentlichen Hintergründe des Lebens.
Erfolgt die Entwicklung unter ungünstigen Umständen #
wird daraus eine ausufernde Suche nach dem Sinn und sucht nur mehr ohne etwas zu finden. Er verliert sowohl den klaren Blick als auch seinen sicheren Instinkt. Er beginnt alles mögliche nur um nach kurzer Zeit wieder aufzuhören und etwas anders zu versuchen. Oder er spielt das Projekt immer wieder im Geiste durch ohne einen Versuch zu starten es in die Tat umzusetzen. Unter ungünstigen Umständen kann das sinnsuchende Element des Wild Oat-Menschen so ausufern, daß er nur noch sucht, aber nicht mehr findet. Er verliert den klaren Blick und den sicheren Instinkt, die ihn sonst so unfehlbar geleitet haben. Wenn er etwas begonnen hat, stellt er nach kurzer Zeit fest, daß es doch nicht das Richtige ist, gibt es auf und versucht etwas anderes, das sich auch wieder als falsch erweist. Oder er geht im Geiste immer wieder irgendwelche Projekte durch, ohne sich zu einem Versuch entschließen zu können. Sein dringender Wunsch nach einem lebenswerten Leben oder einer befriedigenden Tätigkeit erlaubt ihm zwar keine faulen Kompromisse, ist gleichzeitig aber so unklar, daß er nicht ans Ziel führen kann. So ist er unfähig, seine Berufung zu finden beziehungsweise sich für den richtigen Weg zu entscheiden, was ihn unzufrieden oder depressiv macht. In diesen Zustand kann jeder Mensch geraten. Manchmal tritt er bei Jugendlichen auf, die am Beginn ihrer Selbständigkeit stehen und trotz hoher Erwartungen und Einsatzbereitschaft noch keinen richtigen Ansatzpunkt für ihr weiteres Leben gefunden haben. Besonders häufig entwickelt er sich bei Lebens-, Berufs- oder Ehekrisen, in denen man zwar fühlt, daß sich etwas ändern muß, gleichzeitig aber nicht weiß, in welche Richtung man steuern und wie man sich verhalten soll. Man macht vielleicht ein paar halbherzige Versuche, leistet sich ein paar Torheiten, wechselt erfolglos den Beruf oder den Partner, letztlich aber hängt man weiter in der Luft, blockiert, frustriert, deprimiert.
Wild Oat ist das Mittel für Klarheit und Selbstverwirklichung. Über lange Zeit (Monate!) hinweg genommen, stellt es die innere Ordnung wieder her und öffnet dem Menschen in einem unmerklich ablaufenden Erkenntnisprozess die Augen für sich selbst und seine eigentlichen seelischen Bedürfnisse. Es gibt Klarheit und Entschiedenheit, lässt die persönliche Berufung finden, ist bei Sinn- und Lebenskrisen unerläßlich, hilft bei der Berufs- oder Partnerwahl, ermöglicht einen neuen Lebensanfang und bekämpft Depressionen oder Krankheiten, die ihren Grund in Unzufriedenheit oder innerer Unklarheit haben. Es kann immer bei fehlendem Ziel oder Konzept eingesetzt werden.
Kraftformel: Ich erkenne jeden Tag besser was gut für mich ist.
Typisches Verhalten #
- Berufswahl Schwierigkeiten
- Depression durch fehlenden Lebenssinn
- Erlernen vieler Berufe
- Fehlendes Durchhaltevermögen
- Frustrationen und Ziellosigkeit im Leben einhergehen oder davon ausgelöst wurden
- haben Schwierigkeiten sich zu orientieren
- lassen sich nicht einengen
- Neuanfang
- Selbstentfremdung
- Sinnlosigkeit
- Sinn- und Lebenskrisen
- Treiben lassen
- Unklarheit
- Unzufriedenheit und Frust durch sinnlose Tätigkeit
- Unentschlossenheit durch Unklarheit
- Verwirrung
- Ziellosigkeit
- Zweifel
Psychologisch—therapeutische Anmerkungen #
Das Bedürfnis nach einem Sinn in allen Dingen ist eine typische Eigenschaft des Menschen und Ausdruck seiner Bewusstheit. Ob Nihilist, Materialist, Esoteriker, Religiöser, Philosoph, Rationalist, Schwärmer, Idealist, Ideologe oder Freigeist: jeder Mensch macht sich – verneinend oder bejahend – einen Reim auf das, was er erlebt, was ihm geschieht und was zu tun ihm bestimmt ist. Nicht nur im großen philosophischen Entwurf, in der religiösen Vision, im intuitiv entstandenen Kunstwerk, in der Katastrophe, im Naturgesetz, sondern auch in jeder mechanischen Gesetzmäßigkeit oder jedem nützlichen Zusammenhang sucht er im Grunde nichts anderes als einen alles verbindenden Sinn.
Besonders in unserem persönlichen Leben spielt die Sinnfindung eine ausschlaggebende Rolle. Es ist ja, so wie es ausfällt, das Ergebnis all unseres Bemühens — ein Kunstwerk, an dem wir unablässig arbeiten und das von unserer inneren Reife Zeugnis ablegt. Dabei stehen je nach Altersstufe bestimmte Aspekte im Vordergrund: während es in Kindheit und Jugend mehr um die extrovertierte Einordnung in Welt und Gesellschaft geht, werden in späteren Jahren die introvertierte Selbsterkenntnis und die Beziehung zur transzendenten Seite der Welt wichtiger. Normalerweise läuft diese Entwicklung in kleinen Schritten und täglichen Korrekturen ab, wobei Gefühle, Eingebungen und Erkenntnisse die Richtung angeben. Primär sind sie es, nicht der Verstand, die uns durchs Leben führen, weil in ihnen die Komplexität unserer Anlagen zusammenwirkt. Wer sie ignoriert, lebt an sich selbst vorbei — bis eines Tages in der Tiefe seiner Seele eine gewaltsame Korrekturbewegung entsteht, die alles, woran er sich bisher gehalten hat, in Frage stellt und ihm die Orientierung raubt. Was bis dahin für ihn Geltung hatte, verliert seinen Wert, und Ersatz dafür kann er nicht finden, da er seine Sinne nicht geübt hat. Bei Jugendlichen pflegt dies allerdings nicht so abrupt und gewaltsam abzulaufen, sie spüren vor allem den nicht endenden Frust und sehen, daß sie den Anschluß an ihr Leben nicht finden.
Unter diesen Umständen, die dem Wild Oat-Syndrom entsprechen, gilt es, wieder — oder endlich – zu lernen, was für einen selbst richtig ist. Dazu muß man seine Eingebungen, Gefühle und Träume ernst nehmen und auf die Zeichen achten, die einem das Leben täglich gibt. Frust und Freude sind dabei die großen Führer. Man muß sich besser kennenlernen, um sich dem immer wieder einmal erforderlichen Neubeginn mit der nötigen Ehrlichkeit und Bewußtheit widmen zu können. Dabei muß manches leere Tabu aufgelöst, manche überholte Moral abgeworfen, manch persönlicher Zwang überwunden werden. Manchmal ist das ein jahrelanger Prozeß. Dabei verleiht aber das Gefühl, auf der richtigen Spur zu sein, die nötige Konsequenz und hilft, die immer wieder auftretenden Durststrecken zu überwinden.
Schließlich ist man dann „ein neuer Mensch“, vielleicht mit einem anderen Beruf, mit einem anderen Partner, in einer anderen Umgebung — auf jeden Fall aber mit einer Lebenshaltung, die die äußerlichen und innerlichen, subjektiven und objektiven Lebenselemente miteinander zu einer harmonischen Einnheit verbindet.