
Bei Menschen, die unbedingt recht haben wollen,
spielt sich das „kleine Ich“ (das erinnert an die Sandkistenspiele von Dreijährigen) auf. Recht haben wollen entspricht dem Anspruch auf eine Machtposition und signalisiert: „Ich bin besser als du.“ Es geht dann oft nicht um die Sache, sondern um den Menschen, der behauptet, es ginge um die Sache.
Sie können mit unterschiedlichen Strategien reagieren:
- Sie können Ihrem Gegenüber, die „Wohltat“ erweisen, recht zu bekommen (der Klügere gibt nach), statt auf das Spiel einzugehen. Gehen Sie hingegen auf das Spiel ein, wird der Kampf eskalieren. Widerstand ist die „beste“ Methode, einen Zustand (bzw. Kampf) andauern zu lassen. Wenn Sie sich allerdings beim „Nachgeben“ in ein milde lächelndes Schweigen hüllen, geht Ihr Gegenüber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, zumindest innerlich, durch die Decke.
- Fragen Sie sich, wie wichtig es Ihnen ist, Ihre Meinung durchzusetzen und ob der Mensch, der Ihnen rechthaberisch erscheint, vielleicht doch die besseren Argumente (von der Sache her) haben könnte. Vielleicht spielen Sie ja gerade den Rechthaber, dann sind auch Sie nicht mehr in der Lage, die Argumente sachlich zu beurteilen.
- Wann immer wir widersprechen wollen, könnten wir zuerst fragen: Welche Argumente sprechen für die andere Seite? Dadurch lernen wir die Position des anderen besser kennen und können besser argumentieren. Wenn Sie feststellen, dass Sie überhaupt keine Argumente der „Gegenpartei“ kennen, dann könnte Sie das nachdenklich stimmen. Wie oft widersprechen wir Aussagen, die wir im Grunde nicht durchdacht haben?
- Hören und Schauen Sie gut hin und fragen Sie nach. Manchmal meinen beide ohnehin das Gleiche.
Wie gehe ich mit Rechthabern um?