Siu Nim Tao – Die kleine Idee

Die Form ist ein Konzept, das sowohl grundlegendes Wissen als auch Tools vermittelt, die hinter dem System Wing Chun stecken.

Siu = Bewegungen mit so wenig Verschwendung wie möglich oder kompakt und ökonomisch

Nim = Tauche komplett ein um zu Lernen

Tao = “Kopf”

Im Prinzip bedeutet “Siu Nim Tao”: Verankere in deinem Kopf, das Konzept, von kleinen, effizienten, ökonomischen und kompakten Bewegungen, zu lernen.

Die erste (solo) Form im WingTsun heißt “Siu Nim Tao”. Das Motto lautet “Punkt, Punkt, klar” oder “Eines nach dem anderen”.

Die Siu Nim Tao (SNT) besteht aus 8 (bzw. 9) Sätzen. In den Sätzen der SNT liegt der Schwerpunkt auf 5 Prinzipien:

  1. Aufmerksamkeit
  2. Elasitzität
  3. Balance
  4. Sensitivität
  5. Gewandtheit

Der Sinn der Formen liegt nicht im starren wiederholen der Abläufe. Es ist ein Ansteuerungstraining, ein üben der Wechselwirkung mit der Erdanziehungskraft, das Erlernen der Grundtechniken der Arme/Hände, welchen Bereich meines Körpers kann ich nur mit meinen Armen schützen und die Linienarbeit. (Schulterlinie, Zentrallinie(n), Keilprinzip …)

  • Vermessen des Körpers
  • Gelenke
  • Bewegungen ohne Schritt
  • Punkt für Punkt (Die Punkte sind keine Endpunkte)
  • Das Bewusstwerden der Zentrallinie
  • Den richtigen Stand zu entwickeln
  • Körper- und Handstruktur zu entwickeln

Die Bewegungen in den Formen sind eine strukturierte Anordnung für einen bestimmten Zweck. “Die kleine Idee” gibt uns, wie ihr Name schon sagt, eine Idee davon was Wing Chun ist und lässt uns auch die Klugheit, die hinter dem Aufbau von WingTsun steckt erahnen. Es geht um die Ökonomie der Bewegungen, es werden daher keine großen Bewegungen gemacht um die Kraft zielgerichtet in die “Waffen” zu leiten. (z.b. das angreifende Körperglied) und wenn geschlagen wird, vibrieren die Körperglieder nicht. Es werden die Grundlegenden Angriffs- und Verteidigungsbewegungen trainiert, das Ausrichten der Zentrallinie, die richtige Position des Ellenbogens und dass die Kraft nach vorne “springt”. Genauso wie die Koordination der Hände und das unabhängig vom Körper. Auch wird das richtige Mindest und das Qi zum Fließen gebracht.

Die Atmung sollte normal sein, die Augen den Händen folgen, im peripheren Blickfeld die Umgebung beobachten und die Gedanken sollten ruhig sein.

Satz 1

Ausgangspunkt der SNT ist der Yee-Gee-Kim-Yeung-Ma Stand oder der IRAS mit den Armen im Sao-Jong

Die Hände öffnen.

Die Hände, mit tiefem Ellenbogen, vor dem Körper, links über rechts, kreuzen. Handflächen zeigen weiter nach oben. (= Doppelter Tan Sao/ Gau-Cha-Tan Sao)

Die Wirbelsäule ist dabei nach innen gewölbt (konkav)

Beide Arme nach unten fallen lassen. Der Berührungspunkt der Arme ist der Drehpunkt.

Als würde man an einer Kante in einer gerade Linie nach unten fallen. (Kann man gut an einem Türstock üben).

Die Handflächen zeigen zum Körper. Die Wirbelsäule wölbt sich nach außen (=konvex) = Doppel Gan Sao/Gau-Cha-Gan-Sao)

Beide Arme nach oben rotieren. Der Roationspunkt ist der Berührungspunkt der Arme. Beide Handflächen streichen dabei über den Bauch zurück. Die Handgelenke werden nicht abgewinkelt. Die Ellenbogen schaffen Platz für die Hände. Die Wirbelsäule macht dabei eine konkav-konvexe Bewegung. (nach innen und dann auch außen wölben) = Kwan Sao.

Nach der Rotation befinden sich die Arme wieder im (gekreuzten) doppelten Tan Sao

Aus dem doppelten Tan Sao, werden die Ellenbogen nach hinten gezogen = Sao Kuen

Anwendung= Wenn der Gegner hinter dir steht -> Schlag mit dem Ellenbogen.

Satz 2

Siu Nim Tao – Die kleine Idee